Seuchen bei Katzen auf dem Vormarsch! Neue Fälle in Gräfenhausen

TIERHILFEVEREIN KELLERRANCH E.V.
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Seuchen bei Katzen auf dem Vormarsch! Neue Fälle in Gräfenhausen

Tierhilfeverein Kellerranch e.V.
Veröffentlicht in 2024 · Montag 04 Mär 2024
Die Kellerranch hat im letzten Jahr einige Pressemeldungen über verwilderte Katzen und den damit einhergehenden Problemen für Hauskatzen, Wildtiere und auch den Menschen - insbesondere im Tierschutz - veröffentlicht. Auch die vermehrt aufgetretenen Seuchen im Katzenbestand waren hierbei schon Thema. Bisher haben sich die Krankheiten Katzenaids und Katzenleukose auf den südlichen Gemarkungsbereich konzentriert. Ende letzten Jahres wurde aber auch eine Streunerkatze mit Leukose (FeLV bzw. Felines Leukämievirus) am westlichen Ortsrand von Gräfenhausen aufgegriffen. Eine Woche später eine zweite mit Katzenaids (FIV bzw. Felines Immunschwächevirus) an gleicher Stelle. Mitte Februar wurde bekannt, dass sich eine kürzlich erst nach Gräfenhausen gezogene Katze aus privater Haltung mit beiden Krankheiten nachweislich im Freigang angesteckt hat. Auch sie lebt im Nord-Westen von Gräfenhausen.
 
Leukose wird über Körperflüssigkeiten, hauptsächlich Speichel, übertragen. Die Infektion erfolgt somit durch engen Kontakt zum infizierten Tier, beispielsweise gegenseitige Fellpflege, gemeinsame Futter - und Kotplätze, beim Deckakt und durch Biss- und Kratzwunden. Um sich mit Katzenaids zu infizieren, muss das Virus in die Blutbahn gelangen. Dies geschieht durch Bissverletzungen oder beim Deckakt.
 
Besonders verwunderlich ist das Vorkommen der Leukoseinfektion in Gräfenhausen leider nicht, denn bereits im Jahr 2022 wurde der Fall eines mit Leukose infizierten Katers in Gräfenhausen bekannt, dessen Halter nicht Willens waren, das Tier kastrieren zu lassen und den Freigang des Tieres zu verhindern.
 
Nachfragen nach Handlungsmöglichkeiten, die beim Veterinäramt gestellt wurden, wurden leider als nicht gegeben beantwortet.
 
Denn: Da in Weiterstadt momentan keine Katzenschutzverordnung besteht, können unkastrierte Tiere eben unkontrolliert im Freigang ihre Krankheiten verteilen.
 
Was sind die Konsequenzen daraus?
 
Zum einen besteht ein dringender Grund mehr, eine Katzenschutzverordnung einzuführen u.a. mit dem Ziel Katzen mit unkontrolliertem Freigang zu kastrieren. Kastrierte Tiere im Freigang sind aufgrund des fehlenden Deckaktes, der kleineren Reviergröße und der geringeren Revierkämpfe weniger gefährdet sich anzustecken und Krankheiten zu verbreiten als unkastrierte Tiere.
 
Zum anderen bedeutet es für Halter*innen von Freigänger-Katzen, dass eine Leukoseimpfung immer mehr Sinnhaftigkeit bekommt. Gegen Katzenaids/ FIV gibt es  keinen Impfstoff.
 
Sollten Katzenhaltende ungewohntes Verhalten oder Krankheitsanzeichen an ihren Katzen feststellen, kann eine Untersuchung auf FIV und FeLV sinnvoll sein. Bitte lassen Sie sich hier und auch zu den Schutzimpfungen für Katzen durch Ihre Tierarztpraxis beraten und erläutern dort, dass Ihr Tier in einer Kommune mit Fällen von FIV und FeLV Freigang hat.
 
Durch das als fahrlässig zu titulierende Verhalten einzelner Katzenhalter ist somit ein Problem für die Katzenpopulation in Weiterstadt und Ortsteilen aufgekommen, das nicht nur verwilderte Streunerkatzen, sondern eben auch Freigängerkatzen mit einem Zuhause betrifft. Die Kellerranch bittet darum, bei vermeintlichen Streunerkatzen Rücksprache zu halten. Gerne kann gemeinsam eine Möglichkeit besprochen werden, die Tiere zu sichern, den Zustand der Tiere zu prüfen und den Chip oder die Tätowierung auszulesen. Bisher zeigt sich, dass nur etwa 5% der gesicherten Katzen einem Halter oder einer Halterin zuzuordnen waren. Die verbliebenen 95% waren unkastrierte, ungekennzeichnete und leider oftmals auch (schwer bis tödlich) kranke Katzen. Erkrankte Katzen sehen auch erst im späteren Krankheitsstadium angeschlagen oder krank aus. Ein allzu langes Zuschauen und Abwarten ist also nicht zielführend.



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