Die Geschichte von Blacky
Veröffentlicht in 2021 · Sonntag 17 Okt 2021
Und wieder eine schwarze Fundkatze – wie so oft?!
Mitte August fanden tierfreundliche Spaziergänger diese schwarze Katze in einem Graben hockend am Ortsrand von Schneppenhausen. Wie jedes Fundtier musste es erst einmal in unsere Quarantäne und wurde in Facebook eingestellt, um vielleicht doch noch einen Besitzer zu finden – ohne Erfolg.
Somit mussten wir davon ausgehen, dass das Tier ausgesetzt wurde – sein schlechter Zustand sprach ja bereits dafür.
Bei uns zeigte sich die Katze so böse, dass selbst unsere erfahrenen Tierpfleger im Umgang an ihnen bisher unbekannte Grenzen stießen. Ein solch scheinbar böses und aggressives Tier hatten sie noch nie! Sobald jemand die Quarantänestation betrat, hing das Tier fauchend und spuckend am Gitter.
Aufgrund seiner Aggressivität kannten wir nicht einmal sein Geschlecht – so bekam die Katze den Namen Blacky.
Bei der tierärtzlichen Untersuchung wurde festgestellt, das es sich um einen kastrierten Kater ohne Chip handelte.
Entgegen aller Schilderungen zeigte sich Blacky in der Tierarztpraxis zurückhaltend und vorsichtig, aber nicht aggressiv.
Unser Tierarztteam stellte fest, dass Blacky blind ist und es fiel uns sprichwörtlich wie Schuppen von den Augen …… hier lag die Erklärung seines unberechenbaren Verhaltens.
Der arme Kater wusste gar nicht wie ihm geschieht, was hat der alles mitgemacht!
Eine fremde Umgebung, unsere Tierheimgeräusche, die bellenden Hunde….. Wahrscheinlich dachte er jedes mal an Angriff, sobald jemand die Quarantäne betrat und wußte sich nicht anders zu wehren.
Wir sind entsetzt, es fehlen uns die Worte: Wie gemein ist das denn – ein blindes Tier auszusetzen.
Durch sein Verhalten hat das Team der Kellerranch mal wieder von einem Tier gelernt – nicht voreilig bewerten, nicht gleich als aggressiv einstufen. Erst einmal die Hintergründe ermitteln und dann urteilen.
Glücklicherweise haben sich liebe Menschen gefunden, die Blacky ein neues Zuhause geben.
Jetzt bekommt er mit seinem Handicap die nötige Zeit, sich in seinem neuen Zuhause in Ruhe einzugewöhnen und wieder Vertrauen zum Menschen aufzubauen.
Mach‘s gut lieber Blacky und noch ein schönes langes Katzenleben!